Dr. Axel T. Schulte leitet die Abteilung Einkauf und Finanzen im Supply Chain Management am Fraunhofer IML in Dortmund und ist Teil von Blockchain Europe. Wir haben ihm drei Fragen gestellt und drei kompakte und kurzweilige Antworten erhalten.
Was macht Blockchain Europe?
Blockchain Europe ist das vom nordrhein-westfälischen Wirtschafts- und Digitalministerium geförderte Projekt zum Aufbau des Europäischen Blockchain-Instituts am Fraunhofer IML in Dortmund. Wir arbeiten in diesem Projekt seit Mai letzten Jahres an ausgewählten Anwendungsfällen aus der Logistik und dem Supply Chain Management, wie beispielweise dem Gefahrgut-Transport und der Zollabwicklung. Weitere Anwendungsfälle werden kontinuierlich ergänzt. Außerdem werden Hard- und Softwarelösungen samt passender Geschäftsmodelle entwickelt, während gleichzeitig unser Netzwerk an Partnern aus Industrie und Wissenschaft stetig wächst.
Wo liegt der konkrete Mehrwert von Blockchain Europe?
Im Kern geht es um die Erprobung und Entwicklung von Blockchain-Anwendungen und damit auch um den anwendungsnahen Proof of Concept der Technologie selbst. Dabei werden kontinuierlich Open Source Lösungen entwickelt und der Industrie und insbesondere auch dem Mittelstand zur Verfügung gestellt. Unternehmen sollen damit schneller in die Lage versetzt werden, die vielfältigen Möglichkeiten der Blockchain-Technologie im Zusammenspiel mit anderen Technologien wie beispielsweise dem Internet der Dinge und der Künstlichen Intelligenz in die Anwendung zu bringen.
Warum sollten Unternehmen sich jetzt daran beteiligen?
Beim Thema Blockchain geht es für Deutschland und Europa darum, jetzt die notwendigen Schritte zu unternehmen, damit der Mehrwert dieser und anderer Technologien genutzt werden kann und wir international eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung und Nutzung dieser Technologie einnehmen. Die Bereitschaft, dies technologie- und ergebnisoffen zu tun und dabei auch bestehende Lösungen und Rahmenbedingungen immer wieder konsequent zu hinterfragen, wird über den Erfolg entscheiden. Dank der Initiative und Bereitschaft der nordrhein-westfälischen Landesregierung, insbesondere von Wirtschaftsminister Dr. Andreas Pinkwart, die Forschung in diesem Themenfeld gezielt zu fördern, sind wir in einer hervorragenden Ausgangsposition, um dies in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und Europa gemeinsam zu schaffen.