Am 05.11.2020 brachte Blockchain Europe gemeinsam mit Digital in NRW – Kompetenz für den Mittelstand und dem Digital Hub Logistics Blockchain Start-ups und den Mittelstand zusammen. Das Format »Mittelstand meets Start-up – Blockchain« machte eins deutlich: Wenn es um Blockchain geht, existiert ein großer Unterschied in der Wahrnehmung des Themas und ein gemeinsames Verständnis fehlt. Die Kluft zwischen Anwendern und Experten muss verkleinert werden. Das Thema und die Technologie sind in aller Munde, doch wie können gemeinsame und praktische Beispiele geschaffen werden? Die Veranstaltung zeigte Herausforderungen und Möglichkeiten auf. 

Die teilnehmenden Start-ups zeigten innovative und branchenübergreifende Geschäftsmodelle. »Der Einsatz von Blockchain setzt eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung bzw. eine Potenzialanalyse voraus. Blockchain sollte nur zum Einsatz kommen, wo es wirklich Sinn macht«, erklärte Natalia Broza-Abut von Ledger Engineers. Das Start-up aus Dortmund hat bereits erfolgreich mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) zusammengearbeitet. Die Technologie bietet viele Einsatzmöglichkeiten und Vorteile auch für KMU. Ein konkretes Beispiel war die Umsetzung einer digitalen Datenschnittstelle bei einem kleinen produzierenden Unternehmen: »Es gab mehrere Möglichkeiten für eine Umsetzung. Mit Hilfe von Blockchain aber, konnten wir eine kundenindividuelle Lösung für ein Zehntel der Kosten schaffen.« Ihr Beispiel zeigte, dass Blockchain, richtig eingesetzt, einen enormen Mehrwert stiften kann. 

Im Rahmen der abschließenden Diskussion wurde aber auch klar, dass noch ein weiter Weg zu gehen ist. »Was wir zu allererst brauchen, ist ein Verständnis der Technologie und ihrer Möglichkeiten. Das komplette Thema Blockchain ist sehr abstrakt und schwer greifbar«, erklärte ein mittelständischer Teilnehmer des digitalen Formats. Blockchain ist ein Schlagwort, hinter dem sich viel verbirgt. Gepaart mit BitCoin, Distributed Ledger Technologie, Tokens und weiteren Fachbegriffen, fällt es Unternehmen häufig schwer die Gesamtthematik zu verstehen. »Darüber hinaus braucht es einfache und greifbare Beispiele, nicht nur um die Mitarbeiter abzuholen, sondern auch um das Management zu überzeugen«, verdeutlichte ein Vertreter eines KMU. 

Mit einer etwas anderen Perspektive gehen die Jungunternehmen in die Diskussion: »Was fehlt, ist eine Offenheit in den Unternehmen. Es gibt Länder, die dem Wandel und der Blockchain-Technologie offen gegenüberstehen, wie Lichtenstein, aber der weitaus größere Teil ist nicht bereit die Strukturen anzupassen und umzudenken. Dazu zählt auch Deutschland. Wir müssen am Mindset arbeiten«, so ein Vertreter eines Start-ups. Der Einsatz von Blockchain wird erst dann spannend, wenn mehrere Akteure Daten austauschen wollen. Dies sei aktuell auf nationaler Ebene bereits schwierig und würde auf internationaler Ebene noch schwerer. Das Vertrauen zwischen den einzelnen Akteuren fehle. Genau deshalb sei der Einsatz der Blockchain-Technologie aber so essenziell wichtig. Durch sie bleibt die Hoheit über die Daten bestehen. 

Zwei Seiten einer Medaille: Zwischen Anwendern und Anbietern, innovativen Lösungen und etablierten Prozessen existiert aktuell demnach noch eine Kluft, die es zu überwinden gilt. In Zusammenarbeit der drei Gastgeber aus Dortmund, konnte bereits ein konkretes Angebot für beide Seiten geschaffen werden. Mittelständische Unternehmen können eine kostenfreie Potenzialanalyse von Digital in NRW in Anspruch nehmen und so überprüfen, ob der Einsatz von Blockchain einen wirtschaftlichen Vorteil bringt. Gemeinsam mit Blockchain Europe kann dann der Lösungsweg beschritten werden. Dabei werden Start-ups, neue Geschäftsmodelle, Open Source Software und Hardware sowie neueste wissenschaftliche Erkenntnisse eingebunden. Wer dann mit einem neuen Geschäft Modell, einem neuen Produkt oder einem neuen Service den Markt erobern möchte, findet Unterstützung im Digital Hub Logistics. Alle, die zunächst eine Einführung suchen oder Schritt für Schritt an das Thema Blockchain herangeführt werden wollen, finden weitere Informationen und Möglichkeiten auf den Webseiten der Gastgeber.